DREI DONNERSTAGE + DREIMAL GEMEINSAM BAUEN + DREI KÄSTEN BIER = EINE PLANGARAGE

DREI DONNERSTAGE + DREIMAL GEMEINSAM BAUEN + DREI KÄSTEN BIER = EINE PLANGARAGE

21. und 28. März 2019 und 04.April 2019 an der Plangarage

Die ZusammeStelle lädt ein:

Das Dragenonerareal wird sich ändern. Lasst es uns so machen wie wir – die Vielen – es uns wünschen. Jetzt ist der Moment dafür. Denn schon diesen April werden erste Pflöcke für zukünftige Nutzungen auf dem Dragonerareal eingeschlagen. Aber auf dem Areal fehlt ein Raum für eine Planung mit Vielen und mit Euch! Bevor es losgeht mit den offiziellen Werkstätten wollen wir Raum schaffen für eine Planung „von unten“. Die Plangarage soll in diesem Jahr erster Treffpunkt, Archiv, Arbeitsraum, Projektionsfläche und Stellplatz für eine Flotte mobiler Möbel werden, mit denen wir ausschwärmen und das Areal erkunden wollen.

Wir beginnen mit drei Workshops und einem ersten mobilen Möbel für eine Planung mit Vielen und mit Euch:

Donnerstag, 21. März, ab 15:00 Uhr
Mit Bier und Akkuschrauber geht es los!

Donnerstag, 28. März, ab 17:00 Uhr
Ordnung ist die halbe Plangarage! Wir bauen ein Archiv und durchforsten gesammeltes Wissen und Wunderliches.

Donnerstag, 04. April, ab 17:00 Uhr
Wir zeigen was wir haben! Das Displaymöbel macht Wissen mobil. Kommt alle vorbei!

Wo?

  • Plangarage auf dem sog. Dragonerareal
  • Garagenzeile hinter dem Finanzamt
  • Obentrautstraße 19-21
  • U.Bhf. Mehringdamm

Die Plangarage ist ein von der Initiative Stadt von Unten initiiertes Projekt und wird in diesem Frühjahr mit der ZusammenStelle und ConstructLab ausgebaut.

Veranstaltungsbericht: “Wer sollte die Planung planen?” Kopieren

Garagenkantine / Garage Canteen

03. August 2018 um 18:00 an der Plangarage

.English below.

Erste Garagenkantine feat. Die Gegabelte Hand

Der Sommer ist voll da und Stadt von Unten ist auf dem Dragonerareal!

Wir genießen die Sonne und weil das noch schöner mit Euch ist, laden wir alle Unterstützer*innen, Freunde und Nachbar*innen zur ersten Garagenkantine an der Plangarage. Wir wollen feiern, was geschafft wurde und Kraft tanken für die kommenden Aufgaben!

Am 03. August ab 18:00 Uhr vor unserer Garage auf dem Dragonerareal (siehe www.plangarage.org).

Wir kochen und servieren Euch Getränke. Philip Wiegard legt Platten auf. Ihr bringt einen Soli mit. Dann wird alles schick!

Es wird eine Vegane und eine Nicht-Veg. Option geben. Mehr Infos zum Menü geben wir Euch kurz vorher.

Eure

Stadt von Unten

Debut of the Garage Canteen! feat. Die Gegabelte Hand

The summer is in full swing and Stadt von Unten is hanging out at the Dragonerareal.

We’re enjoying the sun and as it’s more fun with all of you we invite all supporters, friends and neighbours to join us for the first canteen at the Plangarage on the Dragonerareal. We would like to celebrate what we have achieved so far and want to soak up some energy for the upcoming challenges to create a piece of common land in Kreuzberg.

03. August from 18:00 onwards at our Plangarage on the Dragonerareal (see: www.plangarage.org)

We will cook and serve you drinks. Philip Wiegard will spin some records. You will bring a small donation and all will glitter!

There will be a Vegan and Non-Veg. option available. More information on the menu will be provided closer to the date.

Yours

Stadt von Unten

Veranstaltungsbericht: “Wer sollte die Planung planen?”

“Wer sollte die Planung planen?”

Eine Debatte organisiert von sub \urban. zeitschrift für kritische stadtforschungStadt von Unten und Kotti & Co

Am 22. Juli 2017 haben wir in unserer Plangarage mit Iris Dzudzek und Catarina Gomes de Matos, beide Wissenschaftlerinnen am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt, und circa 40 Gästen über die Möglichkeiten und Fallstricke von partizipativen Beteiligungsprozessen diskutiert. Mit einem solchen Verfahren haben wir es durch die Ausweisung des sog. Dragonerareals als Sanierungsgebiet ja auch zu tun. Die beiden Gäste haben von ihren Erfahrungen mit Beteiligungsprozessen in Barcelona und Frankfurt berichtet.

Catarina Gomes de Matos berichtete von einem Stadtentwicklungsprojekt in Barcelona, bei dem ein Teil des Hafens entwickelt und umgewandelt werden sollte. Dagegen regte sich im Jahr 2012 mit den Forderungen nach einem Recht auf öffentlichen Raum und einem Recht auf Meer(blick) Protest. In dem partizipativen Verfahren um dieses Projekt wurden dessen Grenzen schnell deutlich.

Von offizieller Seite wurden nur diejenigen Forderungen und Wünsche aus der Stadtgesellschaft Barcelonas gehört und aufgenommen, die einer von zwei wirtschaftlichen Logiken entsprach: Entweder sollten sie dem Wachstum der Stadt dienen oder sie mussten aus einer “Stakeholder”-Perspektive argumentieren – etwa, dass die eigenen Arbeitsplätze verloren gehen oder Immobilien an Wert verlieren würden. Forderungen mit Gemeinwohlorientierung konnten sich praktisch kein Gehör verschaffen.
Die Folge war eine Spaltung der Proteste: Auf der einen Seite gab es diejenigen, die ihre Wünsche und Interessen in eine wirtschaftliche Logik überführen konnten. In diesen Fällen fand eine Aushandlung von Forderungen in einem sehr begrenzten Rahmen statt.
Auf der anderen Seite gab es diejenigene, die wirkliche Beteiligung und andere politische Rahmenbedingungen in der Hafenentwicklung wollten – inklusive der Möglichkeit, das Projekt abzulehnen. Diese Position wurde kaum als legitimer Protest wahrgenommen.

Im Fall der AGB in Frankfurt, von dem Iris Dzudzek uns berichtete, war das ehemalige Gelände der Uni Frankfurt nach deren Umzug auf den Campus Westend an die Stadt übertragen worden. Auch hier gab es einen Beteiligungsprozess – jedoch war die Uni-Immobilie zuvor schon an die städtische Wohnungsbaugesellschaft, die AGB Holding, übertragen worden. Dies schränkte den städtisch-politischen Handlungsspielraum unmittelbar ein.
Das Ergebnis des öffentlichen Beteiligungsverfahrens war ein Konsensplan mit seitenlangem Anhang, wo jedoch letztlich all jene Ideen und Vorschläge gestrichen wurden, die nicht erwerbswirtschaftlich funktionierten. In Iris Dzudzeks Worten handelte es sich in diesem Fall um einen stark eingehegten Planungsprozess, der in erster Linie dazu diente, Dissenz zu befrieden.

Die beiden Beispiele zeigen, dass offizielle Beteiligungsverfahren oft mit vielen Fallstricken behaftet sind und der Spielraum für wirkliche Alternativen allzu oft stark begrenzt ist. Dementsprechend wurde in der anschließenden Diskussion insbesondere diskutiert, welches Verhältnis politische Initiativen zu Beteiligungsverfahren einnehmen können und sollten, welche Potentiale partizipative Verfahren bieten und an welche Grenzen sie stoßen.

Um die politischen Möglichkeiten im Beteiligungsprozess zum Sanierungsgebiet am Dragonerareal auszureizen, gaben uns die beiden drei Empfehlungen mit auf den Weg:

  • Macht die Planungslogik selbst zum Thema! Welche Fragen werden im Rahmen der Beteiligung verhandelt – und vor allem: Welche werden es nicht?
  • Stellt die Eigentumsfrage! – Wem gehört das Dragonerareal?
  • Fordert ein, dass lokale Zusammenhänge und Praktiken vor Ort wieder Teil der Planung werden!

Die Veranstaltung ist Teil unserer gemeinsamen Veranstaltungsreihe mit Kotti & Co: “Wie machen wir das? – Konkrete Utopien für die Stadt.”